Pressemitteilung (pn): "Skimming" Fall in Ingolstadt - Polizei sucht Zeugen und rät zur Vorsicht |
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Ein Unbekannter hat in Ingolstadt versucht durch Manipulation dem sogenannten "Skimming" an einem Geldautomaten die Kartendaten von Bankkunden auszuspähen. Was bedeutet "Skimming und wie kann ich mich schützen?...
Ein Unbekannter hat in Ingolstadt versucht durch Manipulation an einem Geldautomaten die Kartendaten von Bankkunden auszuspähen.
Eine Angestellte der Sparkassenfiliale in der Münchener Straße 248 bemerkte
am Dienstagabend, 27.09.2011, dass am Geldautomaten der Geschäftsstelle ein Plastikaufsatz angebracht worden war. Die Mitarbeiterin des Geldinstituts verständigte daraufhin umgehend die Polizei. Erste Überprüfungen am
Geldautomaten ergaben, dass am Kartenschacht ein Aufsatz und auch oberhalb des Tastenfeldes eine Apparatur angebracht war, mit der Kartendaten und PIN´s der Nutzer ausgespäht werden sollten.
Diese Vorgehensweise, die „Skimming“ genannt wird, bringt die Täter in den Besitz von sensiblen Kartendaten. Mit dem meist auf oder vor dem Karteneinschiebeschacht angebrachten Lesegerät, werden die Daten des Magnetstreifens der Karte ausgelesen. Ergänzend dazu wird mit einer versteckten Kamera oder mit einer Tastenfeldattrappe die Eingabe der PIN aufgezeichnet. Die Bedienung des Geldautomaten wird durch diese Anbauten in der Regel nicht beeinträchtigt. Mit diesen Informationen sind die professionellen Tätergruppen in der Lage Kartenrohlinge herzustellen, die Geldabhebungen an meist im Ausland gelegenen Geldautomaten ermöglichen.
Die in der Ingolstädter Bankfiliale angebauten Apparaturen wurden vom Erkennungsdienst der Kripo Ingolstadt sichergestellt und für weitere Untersuchungen an das Landeskriminalamt weitergeleitet. Eine erste Auswertung der im Bereich des Geldausgabeautomaten vorhandenen Videoaufzeichnungen erbrachte, dass gegen 18:15 Uhr eine männliche Person den Vorraum der Filiale betreten hatte und die beschriebenen Anbauten an dem Automaten vornahm. Etwa gegen 19:20 Uhr hielt sich die selbe Person nochmals im Bereich des Geldautomaten auf. Wenig später wurde die Manipulation von der Mitarbeiterin entdeckt.
In dem genannten Zeitraum wurde der Automat von mehreren Kunden genutzt. Soweit diese nicht bereits von ihrer Bank informiert wurden, werden die betroffenen Personen gebeten ihre Konten im Hinblick auf nicht nachvollziehbare Abbuchungen im Auge zu behalten.
Weiterhin bittet die Kriminalpolizei Ingolstadt um sachdienliche Hinweise, insbesondere sind Wahrnehmungen zu folgenden Fragestellungen von Bedeutung:
- Wer kennt die auf den Lichtbildern abgebildete Person?
- Wurde der Mann, der mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Perücke trägt, an oder im Umfeld der Bank möglicherweise ohne Maskierung gesehen?
- Wer hat im Bereich der betroffenen Bankfiliale, auch vor dem genannten Tattag, verdächtige Personen oder Fahrzeuge beobachtet.
Hinweise werden unter der Telefonnummer 0841/9343-0 entgegen genommen.
Ratschläge der Kripo um sich vor Skimming zu schützen:
Gehen Sie bitte sorgsam mit Ihren Zahlungskarten um und bewahren Sie die PIN stets getrennt von der Karte auf.
Haben Sie mehrere Zahlungskarten? Betätigen Sie den Türöffner eines Bankinstitutes nicht mit der gleichen Karte, mit der Sie anschließend Geld abheben möchten.
Geben Sie Ihre PIN niemals an einem Türöffner eines Bankinstitutes ein. Kein Geldinstitut verlangt für den Zugang zum Geldautomaten die Eingabe der PIN. Der Kartenleser hat immer nur die Funktion des Türöffners.
Verständigen Sie in solchen Fällen die Polizei und das Geldinstitut.
Achten Sie darauf, dass die Eingabe Ihrer PIN nicht von anderen beobachtet werden kann. Sorgen Sie für einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum nächsten Kunden.
Decken Sie während der PIN-Eingabe das Tastaturfeld mit der anderen Hand oder einem Gegenstand (z. B. Geldbörse, Blatt Papier) als Sichtschutz vollständig ab. Das erschwert das "Ausspähen" per Kamera oder Foto-Handy erheblich.
Nutzen Sie keinen Geldausgabeautomaten, an dem Ihnen etwas ungewöhnlich erscheint, z. B. angebrachte Leisten oder Verblendungen, abstehende und lockere Teile, Spuren von Kleber rund um den Kartenschlitz.
Bei Verdacht auf Manipulation sollten Sie den Automaten nicht nutzen. Verständigen Sie die Polizei, um mögliche Spuren sichern zu können.
Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge und wenden Sie sich bei Auffälligkeiten sofort an Ihre Bank.
Bei dem Verdacht der Ausspähung Ihrer Kartendaten lassen Sie bitte umgehend die Karte über Ihre Bank bzw. den bundesweiten Sperrnotruf unter 116 116 sperren und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
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Kategorie: | Polizeimeldungen |
Eingetragen am: | 30.09.2011 15:57 | Quelle: | Polizeiinspektion Ingolstadt |
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