Pressemitteilung (pn): Klimaschutzpreis 2016 geht an Eichenseher Ingenieure, Mehrgenerationenhaus und Manfred Niedermeier |
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Den Klimaschutzpreis 2016 hat die Stadt Pfaffenhofen kürzlich im Rahmen eines unterhaltsamen Festabends im Rathaus verliehen. Den Jurypreis erhielt die Firma Eichenseher Ingenieure für ihr CO2-neutrales Unternehmen....
Der Publikumspreis ging an das Werkstatt-Café des Mehrgenerationenhauses der Caritas. Und erstmals vergab die Jury auch einen Sonderpreis für privates Engagement. Diesen erhielt Manfred Niedermeier, der seit vielen Jahren aktiven Klimaschutz lebt.
Zur Preisverleihung, die zum Abschluss der Energie-für-Alle-Woche (EFA) im stattfand, konnte Bürgermeister Thomas Herker zahlreiche Besucher im Festsaal des Rathauses begrüßen. An diesem Abend bekamen auch die aktivsten Radfahrer, die an der Aktion „Stadtradeln“ im Juni teilgenommen hatten, ihre Auszeichnungen.
Das Rathaus war zur Feier des Tages passend illuminiert.
Musikalisch schwungvoll umrahmt wurde der Abend vom Quartett „Hopfengold“. Sehr amüsant, aber auch eindringlich und bisweilen ein bisschen derb war die Festrede von Sina Trinkwalder, Inhaberin der öko-sozialen Firma Manomama in Augsburg. „Wunder muss man selber machen“, erklärte die erfolgreiche Unternehmerin, die in ihrer Firma – und auch ganz persönlich – auf Menschlichkeit, Nachhaltigkeit, Ökologie und regionale Wertschöpfung setzt. „Wir müssen Rücksicht aufeinander nehmen, damit wir nicht alle absaufen“, betonte sie und rief dazu auf, Dinge zu hinterfragen und gemeinsam Lösungen zu suchen. Aber auch jeder Einzelne könne etwas tun, zeigte sie sich überzeugt, und plädierte z. B. fürs Gehen, Radfahren, Bus- und Bahnfahren. Abschließend meinte sie: „Was kann ich als Einzelner verändern – fragte sich die Menschheit.“
Andreas Herrschmann, Referent für Energie und Klimaschutz im Stadtrat, würdigte das Engagement der Klimaschutzpreis-Bewerber, hob aber auch die Beiträge der Stadt Pfaffenhofen für den Klimaschutz hervor. U. a. nannte er das Klimaschutz-Engagement bei der Bauleitplanung, die Einführung des Energiemanagements in öffentlichen Gebäuden und des Radlradars, die Einstellung des Klimaschutzmanagers, die Installation von Photovoltaik-Anlagen auf Kindertagesstätten, auf der neuen Dreifach-Sporthalle und auf dem Eisstadion sowie nicht zuletzt die Wiederinbetriebnahme und Aufrüstung der Arlmühle zur Stromgewinnung. Als „letztes noch fehlendes Puzzleteil“ nannte er den Bau von drei Windrädern, wobei er den Klimaschutz als „besten Heimatschutz“ und „beste Standortförderung für Pfaffenhofen“ bezeichnete.
Der städtische Klimaschutzreferent André Adler stellte die eingereichten Projekte vor und überreichte gemeinsam mit Thomas Herker und Andreas Herschmann die Preise. Im Anschluss trugen sich die Preisträger, ebenso wie die Festrednerin Sina Trinkwalder, in das Goldene Buch der Stadt ein.
Nach der Verleihung des Klimaschutzpreises (von links): Bürgermeister Thomas Herker, Manfred Spachinger (Werkstatt-Café im Mehrgenerationenhaus), Manfred Niedermeier, Sina Trinkwalder, Angela Grill (Mehrgenerationenhaus) , Energie-Referent Andreas Herschmann, Wolfgang Eichenseher.
15 Bewerbungen für den Klimaschutzpreis
Für den Pfaffenhofener Klimaschutzpreis 2016 gab es 15 Bewerbungen und die Auswahl fiel der Jury nicht leicht. Wie bereits im letzten Jahr war die Bandbreite wieder sehr groß. Neben innovativen Firmenprojekten – etwa von der Ludwig Krammer GmbH oder den Stadtwerken – bewarben sich auch Kleinunternehmer wie der vegetarische Lieferservice „La Cucina“ sowie mehrere Privatleute mit ihren eigenen Klimaschutzprojekten.
„Jeder Schritt, sei es der Austausch der Beleuchtung oder die Verwendung des Fahrrads statt des Autos, trägt ein Stück zum Klimaschutz und letztendlich auch zum Erreichen des Pfaffenhofener Klimaschutzziels bei“, betonte Bürgermeister Thomas Herker. „Viele der eingereichten Projekte sind vorbildlich und dringend zur Nachahmung empfohlen“, so Herker weiter. Die Stadt Pfaffenhofen hat sich bis zum Jahr 2030 das ehrgeizige Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß zu halbieren – von sechs Tonnen je Bürger auf drei Tonnen.
Energetische Innovation trifft einzigartige Architektur
Die mit dem Jurypreis prämierte Firma Eichenseher Ingenieure hat in ihrem Firmensitz im Pfaffenhofener Norden ein energetisch und architektonisch einzigartiges Gebäude realisiert. Das Gebäude ist durch seine energieeffiziente Bauweise und die Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach und an der Fassade CO2-neutral und es bietet zudem zwei Ladestationen für die drei Elektroautos der Firma. Außerdem kommt ein innovativer Eisspeicher zum Einsatz, bei dem tatsächlich mit Eis über eine Sole-Wasser-Wärmepumpe geheizt wird.
Wolfgang Eichenseher freute sich sehr über den Klimaschutzpreis und erklärte, dass er das Preisgeld in Höhe von 500 Euro der Initiative „plant for the planet“ zur Pflanzung von Bäumen zur Verfügung stellen werde.
Das „Werkstatt-Café Pfaffenhofen“ gegen die Wegwerfgesellschaft
Ein ganz besonderes Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft setzt das Projekt „Werkstatt-Café Pfaffenhofen“ des Mehrgenerationenhauses Pfaffenhofen. Ein- bis zweimal im Monat sind alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen, sich gemeinsam mit den ehrenamtlichen Mitarbeitern des Werkstatt-Cafés um die Instandsetzung ihrer defekten Haushaltsgegenstände zu bemühen – und das bei Kaffee und Kuchen. Durch die Reparatur von Altgeräten wurden seit der Gründung des Werkstatt-Cafés vor zwei Jahren nicht nur 1.600 Kilogramm an CO2 eingespart, sondern auch ca. 500 Kilogramm an Abfall.
Manfred Spachinger und Angela Grill waren sichtlich überrascht und sehr erfreut, dass die Bürger, die abgestimmt hatten, sich mehrheitlich für das Werkstatt-Café entschieden hatten.
Umwelt- und Klimaschutz als Lebensphilosophie
Manfred Niedermeier lebt aktiven Klimaschutz bereits seit vielen Jahren vor – angefangen vom Bau eines Einfamilienhauses in ökologischer Holzrahmenbauweise im Jahr 1998 mit Regenwasserzisterne und Solarthermie über die Selbstversorgung durch einen 100 Quadratmeter großen Obst- und Gemüsegarten bis hin zur Installation einer Photovoltaik-Anlage im Jahr 2009. Niedermeier repariert zudem ehrenamtlich alte Fahrräder und schaffte sich ein umweltschonendes Erdgas-Fahrzeug an. Zwar sind diese Schritte nicht neu oder einzigartig, aber Manfred Niedermeier ist im Bereich Umwelt- und Klimaschutz sozusagen ein privater Pionier in Pfaffenhofen.
Die aktivsten Teilnehmer der Aktion Stadtradeln mit Klimaschutzmanager André Adler (links).
Stadtradler-Ehrung
Bei der Aktion Stadtradeln im Juni dieses Jahres legten die 262 teilnehmenden Radlerinnen und Radler während des dreiwöchigen Aktionsraums insgesamt 69.267 Kilometer mit dem Fahrrad zurück und sparten damit 9.836 kg CO2. Beim Festabend erhielten die erfolgreichsten Teilnehmer eine Urkunde vom städtischen Klimaschutzmanager André Adler. Das Team mit den meisten Kilometern absolut waren wie im Vorjahr die „UimDoiRoasa“ mit insgesamt 17.389 Kilometern. Auch bei den meisten Kilometern je Teilnehmer lagen die „UimDoiRoasa“ mit 696 Kilometern pro Person vorne. Als aktivster Einzelradler wurde Robert Kunz ausgezeichnet, der im Aktionszeitraum sage und schreibe 2.636 Kilometer radelte und dabei 374,3 kg CO2 einsparte.
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