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Pressemitteilung (pn):
Martin Güll: ein Visionär und Praktiker über das Megathema Bildung

Anlässlich einer Bildungsveranstaltung der SPD in Baar-Ebenhausen erklärte der SPD-Landtagskandidat Martin Güll wie die Abschaffung der Hauptschule in einen neuen Schultyp münden könnte, der neben Realschule und Gymnasium eine hoc...

Man sieht es Martin Güll an, dass er nach 32 Jahren im Lehrerberuf und nach sechs Jahren als Leiter einer großen Hauptschule ein Anliegen hat:

Es geht ihm um die Kinder.

„Ist das System gerecht aufgestellt?“ fragt er ins Publikum. Der Slogan „Bayern aber gerechter“ habe ihn fasziniert.

Das bayerische Bildungssystem sei ein durchgehend selektives System, bei dem sehr viele Kinder verloren gingen. Entweder müssten die Eltern die Rolle von Hilfslehrern spielen, oder sie müssten mit Geld die Defizite der Schule ausgleichen.

Für Nachhilfe allein werden in Bayern jährlich über 250 Mio. Euro ausgegeben.

Die Auslese führe die Kinder oft ins Nichts: in eine Situation ohne Schulabschluss.

Die Kinder verlieren ab der dritten Klasse ihre Neugier, weil sie bis dahin gelernt haben, sich über die Noten zu definieren.



Foto: Martin Güll und Sonja Gaul (red_outlaw )


Es würde schon helfen, wenn sie nach der vierten Klasse nicht das Gefühl hätten, abgeschoben zu sein.

Hier beginnen die Reformvorschläge von Martin Güll. Er empfiehlt, mittels eines Übertrittskorridors die Kinder so lange wie möglich im Dorf zu lassen und das Übertrittszeugnis abzuschaffen.

„Wer mit der Angst lernt, lernt die Angst“, so der Spruch eines renommierten Pädagogen.

Hier fällt der Satz:“ Wir müssten den Mut haben, die Hauptschule abzuschaffen, um der Realschule und dem Gymnasium etwas Fantastisches entgegen zu setzen.“

Martin Güll nennt die neue Schulart „Profilschule“. Er schlägt dazu vor, die Klassenverbände aufzulösen, zugunsten eines modularen Systems, bei dem die Schüler gestaffelte Zertifikate erwerben können. Diese Zertifikate vermögen die Schüler dann jederzeit nachzuholen bzw. zu ergänzen.

Die temperamentvollen Ausführungen des Referenten zeigen einen leidenschaftlichen Mann der täglichen Praxis, der dennoch zu weit reichenden Verbesserungsvorschlägen den Mut findet.

„Bildung kann man nur gemeinsam verändern.“ Deshalb sei ein Konsens über alle Parteien und gesellschaftlichen Kräfte hinweg nötig.

„2008 sind 500 Hauptschulen in Bayern geschlossen worden. Wir müssen die kleinen Standorte retten und dadurch die Dörfer beleben“, sagt Güll, und:

„Weg von der Bulimie-Pädagogik: Lernstoff reinfressen, rauskotzen, vergessen.“

Details
Kategorie:Lokales - Baar-Ebenhausen
Eingetragen am:25.09.2008 19:45
Link:SPD OV-Geisenfeld
Quelle:SPD Baar-Ebenhausen,

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