Pressemitteilung (pn): Ingolstädter Georgianum soll für alle öffnen: Konkrete Pläne zu Sanierung und Nutzung |
|
Das Georgianum gegenüber der Hohen Schule ist sicher eines der prägendsten Gebäude in der Ingolstädter Altstadt. Allerdings wird es schon seit Jahren nicht genutzt. Das soll sich jetzt ändern...
Wir holen das Georgianum aus dem Dornröschenschlaf“, verspricht Oberbürgermeister Christian Lösel.
Mit einer Machbarkeitsstudie der Ellinger Architekten Feulner und Häffner, in der unter anderem Fragen zu Denkmalschutz, Statik und Brandschutz geklärt wurden, wurde die Grundlage für eine Sanierung mit anschließender vielfältiger Nutzung geschaffen. Ende Juli wurden die Ergebnisse und weitere Planungen interessierten Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt. Die Resonanz war ausgesprochen positiv.
Das Konzept sieht eine dreigeteilte Nutzung vor: Die aufgelassene Kapelle St. Peter und Paul wird zu einem Veranstaltungssaal umgebaut, der u.a. für Konzerte, Vorträge oder Feiern genutzt werden kann. „Wir können uns auch vorstellen, dass die Stadt dort in Zukunft Empfänge gibt“, so Lösel.
Im Haupttrakt, dem sogenannten Stiftsgebäude, sollen wieder Studenten einziehen. Hier ist ein Ethik-Institut der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt geplant.
Das urige Ambiente der Fasshalle soll hingegen dauerhaft gastronomisch genutzt werden.
Oberbürgermeister Lösel ist von diesem Konzept überzeugt: „Das ist ein dreifacher Gewinn für unsere Stadt. Einerseits können wir ein wichtiges historisches Gebäude sanieren. Andererseits spricht die große Bandbreite der zukünftigen Nutzung unterschiedlichste Zielgruppen an. Gleichzeitig kann das Georgianum erstmals in seiner jahrhundertelangen Geschichte öffentlich zugänglich werden.“
Diese öffentliche Nutzung ist Lösel besonders wichtig, schließlich gab es das noch nie. Im 15. Jahrhundert wurde das Georgianum als Wohnheim für die Stipendiaten der Bayerischen Landesuniversität eingerichtet. Nach deren Wegzug im Jahr 1800 wurde es vom Bürgerlichen Brauhaus genutzt, ab 1972 durch die Firma Gummi Kraus. Seit 1999 steht es weitgehend leer.
Im Georgianum könnten relevante Themen der Stadtgeschichte sichtbar gemacht werden. „Themen wie die Universitätsgeschichte, Humanismus, Gegenreformation oder Aufklärung würden sich hier wunderbar präsentieren lassen. Auch die Aspekte rund ums Bier, insbesondere das Ingolstädter Reinheitsgebot, wären hier am richtigen Platz, nachdem das Georgianum lange von einer Brauerei genutzt wurde“, schwärmt Lösel. „An diesem Platz vereint sich Ingolstädter Geschichte wie sonst nirgendwo. Deswegen brauchen wir auch ein bauliches und ein geschichtliches Konzept.“
Das Kulturreferat und die Tourismus GmbH wurden beauftragt, ein Konzept zu erstellen, wie relevante Themen der Stadt- und Universitätsgeschichte dargestellt werden könnten.
Die bauliche Sanierung wurde im Referat für Stadtentwicklung vorbereitet, die eigentliche Sanierung soll durch die neu gegründete INKo Bau GmbH erfolgen.
Die Sanierungskosten werden auf rund zwölf Millionen Euro geschätzt. Finanziert werden könnten sie über staatliche Städtebaufördermittel, mit Mitteln aus dem Denkmalschutz, einem Zuschuss der Stadt und einem Kredit.
„Da die Gebäudeteile künftig vermietet werden sollen – das Studienstift an die Katholische Universität und die Fasshalle an einen Gastronomen – fließen Mieteinnahmen, die von INKo Bau für die Abbezahlung des Kredits genutzt werden können“, sagt OB Lösel. Auch zum Zeitrahmen hat er eine konkrete Vorstellung: „Ich wünsche mir einen Baubeginn bis Anfang 2019. Spätestens 2021 sollte das Gebäude dann wiedereröffnen – 525 Jahre nach seiner Fertigstellung im Jahr 1496.“
Hinweis: Die pafnet.tv-Mitarbeiter schalten Berichte lediglich frei.
Die Berichte spiegeln nicht die Meinung des pafnet.de-Teams wieder.
Für den Inhalt ist ausschließlich der jeweilige Autor selbst
verantwortlich ohne Anspruch auf Richtigkeit & Objektivität.
| |
Weitere Artikel aus der Rubrik Lokales - Ingolstadt:
|
|