Pressemitteilung (pn): Netzwerkbildung zur Verbesserung des Kinderschutzes |
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Zur Verbesserung des Schutzes unserer Kinder veranstaltete die "Koordinierende Kinderschutzstelle" (KoKi) im Amt für Familie und Jugend ein "Informations- und Vernetzungstreffen"....
Das Thema war: Erste Schritte ins Kinderleben - Präventiver Kinderschutz im Landkreis Eichstätt. 75 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Kooperationsbereichen kamen deshalb in das Landratsamt. Landrat Anton Knapp begrüßte die Gäste und appellierte daran, bei der Entstehung des Netzwerkes mitzuhelfen: "Es soll der erste große Schritt sein zum Aufbau eines dichten Netzwerkes aller Einrichtungen, Dienste und Berufsgruppen, die mit Familien arbeiten oder für sie tätig sind."
Chancen und Stolpersteine
Den Fachvortrag hielt die Diplompsychologin Cornelia König von der Universitätsklinik Ulm zu dem Thema "Chancen und Stolpersteine der interdisziplinären Vernetzung". Das Ziel sei, so König, die Förderung positiver Entwicklung von Kindern und die zeitnahe Unterstützung der Eltern durch "Frühe Hilfen". Dazu ist die Entwicklung eines niederschwelligen und interdisziplinären Versorgungskonzepts mit systematischen Wegen notwendig.
Zur Begründung der Notwendigkeit eines frühzeitigen präventiven Ansatzes führte die Referentin die besondere Gefährdung und Verletzlichkeit von Säuglingen und Kleinkindern und die Häufigkeit von Kindeswohlvernachlässigungen in dieser Altersgruppe an.
Stolpersteine sind laut der Diplompsychologin die geringen Schnittmengen von Jugendhilfe, Gesundheitswesen, Justiz und sonstigen Einrichtungen und Institutionen. Erschwerend kommen oftmals Berührungsängste gegenüber dem Jugendamt hinzu. Daraus entwickelt sich dann ein Teufelskreis und das Jugendamt wird häufig erst später, bei der Zuspitzung der familiären Krisensituation, eingeschaltet. Als weitere Stolpersteine nannte König fehlende Zuständigkeit, Angst vor Anschuldigungen und fehlende Wahrnehmung bei den Netzwerkpartnern. Die Psychologin zeigte auf, wie man durch Maßnahmen und Hilfen die Hemmschwellen verringern und abbauen kann, wobei sie die Bedeutung der Kommunikation zwischen Netzwerkpartnern besonders hervorhob. Eine gemeinsame Sprache sei hier wichtig.
Vernetzung der Hilfesysteme
Jugendamtsleiter Siegmund Hammel stellte den organisatorischen Rahmen der Koordinierenden Kinderschutzstelle als Teil des Amtes für Familie und Jugend vor.
Die fachliche Einbindung der KoKi steckte Stilla Bauer, stellvertretende Jugendamtsleiterin und Mitarbeiterin der KoKi, ab. Sie verdeutlichte, dass durch die Vernetzung der Hilfesysteme versucht werde Gefährdungslagen von Kindern frühzeitig zu erkennen, um dann Hilfe auf niedrigem Eingriffsniveau anzubieten. Ziel sei, so Bauer, Eltern und Familien mit sozialen, personalen und existenziellen Belastungen und Benachteiligungen zu unterstützen, damit sie ihrer Erziehungsaufgabe gerecht werden.
Die weiteren Mitarbeiterinnen der KoKi, Claudia Frensch- Rosenow und Kirsten Weber, beschrieben Ziele und Aufgaben sowie die Möglichkeiten und Ressourcen, die sich aus der Netzwerkarbeit ergeben. Den Abschluss des Treffens bildete ein Vernetzungsworkshop bei denen sich die Netzwerkpartner mit möglichen Kooperationsformen auseinander setzten. Die Ergebnisse werden nun ausgewertet und den Partnern zugeschickt.

Bild (von links) Fachreferentin Cornelia König, Landrat Anton Knapp, Jugendamtsleiter Siegmund Hammel, Fachbereichsleiterin Stilla Bauer, KoKi-Mitarbeiterin Claudia Frensch-Rosenow
Foto: Landkreis Eichstätt
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