Pressemitteilung (pn): Neuer Kreisheimatpfleger Eichstätts offiziell ins Amt eingeführt |
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Mit einstimmigen Beschluss des Kreisausschusses wurde er am 29. September 2010 zum neuen Kreisheimatpfleger bestellt, nun konnte Landrat Anton Knapp im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Landratsbüro den Wechsel offiziell vollziehen...

Freude über den gelungenen Wechsel: (v.re.) Der neue Kreisheimatpfleger Dr. Karl Heinz Rieder, der scheidende Kreisheimatpfleger Max Künzel, Landrat Anton Knapp und der amtierende Kreisheimatpfleger Wunibald Iser. Foto: Preis
Dr. Karl Heinz Rieder übernahm von Max Künzel die Amtsgeschäfte. Der Beilngrieser Max Künzel wurde vom Landkreischef mit einem Präsent und einem großen Dank des Landkreises in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet.
Der 80-jährige ehemalige Rektor Max Künzel gehörte von 1972 bis 1996 dem Kreistag an und bekleidete das Amt des Kreisheimatpflegers seit 1976. Vorgeschlagen wurde er damals noch von seinem Vorgänger Rektor a.D. Hans Schöpf, der kurz nach der Amtseinführung von Max Künzel verstorben ist. Schon bei der Einführung wurden die vielfältigen örtlichen, rechtlichen und wissenschaftlichen Kenntnisse, die für die Ausübung der Tätigkeit eines Kreisheimatpflegers notwendig sind, vom Kreistag gelobt. „Nach den 34 Jahren erfolgreiche Tätigkeit kann ich mich den damaligen Worten nur anschließen“, bekräftigte Landrat Anton Knapp bei der Verabschiedung des „langgedienten Kreisheimatpflegers“. Er lobte, dass der Beilngrieser stets das Wohl des gesamten Landkreises im Sinn gehabt habe und als „Mann der ersten Stunde“ vom 1. Juli 1972 an dem Kreistag des neu geschaffenen Landkreises Eichstätt angehörte. „Die Arbeit für den Landkreis hat er immer aktiv mitgestaltet und nicht nur mich, sondern auch meine Amtsvorgänger hervorragend unterstützt. Neben den vielen Verdiensten, die er sich um die Stadt Beilngries insbesondere in den Bereichen der Archiv- und Heimatpflege erworben hat und dafür auch mit der Goldenen Bürgermedaille ausgezeichnet wurde, hat auch der Landkreis Eichstätt allen Grund, ihn zu ehren und ihm zu danken“, betonte Anton Knapp. Er hob insbesondere auch die humorvolle Art von Max Künzel hervor, mit der er es verstand, seine Meinung zu artikulieren und „an den Mann zu bringen“. Ein besonderer Hochgenuss sei es für ihn gewesen, alte Original-Urkunden zu lesen - aus diesem Grund zitierte der Landkreischef auch aus dem Protokoll der Kreisausschusssitzung von 1976, in der Künzel zum Kreisheimatpfleger ernannt wurde.
Auch das Gebiet seines Nachfolgers Dr. Karl Heinz Rieder ist klar definiert: Der gebürtige Böhminger betreut speziell den östlichen Landkreis, also die Gemeinden östlich der Autobahn zuzüglich den Gemeinden Denkendorf und Kipfenberg, sein Amtskollege Wunibald Iser den nördlichen Landkreis. „Ich freue mich sehr über die Ernennung und werde meine neuen Aufgaben mit Engagement und großer Freude angehen“, so der Nachfolger von Max Künzel. Diesen kennt er übrigens schon seit vielen Jahren und wurde auch für diese Position von ihm vorgeschlagen: „Als ich 1977 als junger Student und Grabungsleiter im Schambachtal anfing, mich näher mit meiner eigenen Heimat zu befassen, hätte ich mir nie träumen lassen, sie einmal als Kreisheimatpfleger zu unterstützen. Den Wunibald Iser kannte ich auch schon lange, so dass die Aufgaben, die nun auf mich zukommen werden, nicht völlig neu sind“, so Rieder. Zudem habe er viel Unterstützung zugesagt bekommen, die ihn recht freue, so der über die Grenzen Bayerns hinaus bekannte Archäologe. Beruflich war der heute 57-jährige seit 1979 im Landesamt für Denkmalpflege als Oberkonservator tätig und kennt die wissenschaftliche Arbeit „aus dem eff eff“. Ob Archäologie, Geologie, Paläontolgie und Volkskunde - Dr. Rieder ist auf jedem Gebiet beschlagen. „Die Archäologie und Forschung haben mich schon als Kind begeistert. Der damalige Böhminger Oberlehrer Anton Gäck war für mich als Sechsjährigen ein absolut faszinierender Mann. Der hat mich schon während der Kindergartenzeit geprägt und seine damaligen gesammelten Schätze ließen meine Augen glänzen“, schmunzelt Dr. Rieder. Seinen frühen Mentor habe er bis zu dessen Tod nie aus den Augen verloren und ihm viel zu verdanken, weiß der Vater von drei Kindern im Alter von 28, 26 und 21 Jahren heute im Rückblick.
„Sehen, pflegen und vermitteln - das Grundverständnis von Heimat ändert sich nicht. Ich würde gerne auch bei der jüngeren Generation Verständnis für unsere heimatliche Kultur, für die Erfahrungs- und Erlebniswelt unserer Vorfahren wecken. Das war auch Max Künzel stets ein Anliegen und nehme mir das gerne selbst zum Leitsatz“, erläutert der auch als Buchautor anerkannte Forscher. Neben der Archäologie ist ihm die Baudenkmalpflege eine Herzenssache, „hier bringe ich mich gerne mit all meinem Wissen für den Landkreis ein“. Wunibald Iser wird sich wie bisher verstärkt um die Gebiete Volkskunde, Volksmusik und Tracht annehmen, so dass die Kreisheimatpfleger in Teamarbeit gut zusammenwirken werden. In den kommenden Wochen hat sich Dr. Rieder vorgenommen, eine Rundreise zu den Bürgermeistern und Gemeinden zu unternehmen, um Gesprächsmöglichkeit zu bieten, Kontakte anzubahnen und sich den Gemeinden persönlich vorzustellen. Sein fundiertes Wissen und die offene Art, auf Menschen zuzugehen, wird für die Heimatpflege im Landkreis ganz bestimmt Früchte tragen.
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